Sonntag, 24. Oktober 2021

"....denn -Gott- euer Vater weiß, was ihr braucht, und zwar schon bevor ihr ihn darum bittet." Matth.6,8

 ... das durfte ich dann in dieser Woche auf angenehmer Art erleben....

Wie Ihr Euch denken könnt, brauchte ich nach so einem Wochenende erstmal Erholung. Die Magen-Darm-Verstimmung sorgte auch dafür, dass ich gar nicht erst auf andere Gedanken kommen konnte. 
Montag 18.10 am frühen Nachmittag wieder in meiner Unterkunft angekommen, lieh ich mir einen Heizstrahler bei meiner Gastfamilie aus und schlüpfte ins Bett. Wenn ich nicht gerade einen Ausflug zum WC machte, schlief und schlief ich. Tat das gut !!!
Da das eine gute Taktik sein zu schien, verschlief ich auch fast den halben Dienstag. Außer das ich eine wirklich lange die Stille Zeit mit Bibel lesen und Beten recht ausführlich zu genießen konnte 

und nur die Hühner rein- und raus zu lassen musste, als auch mit dem Hund ein paar Meter spazieren, war nicht mehr drin.
Die Eltern meiner Gastfamilie sind diese Woche außer Haus, so darf ich ein wenig Kleinhofbesitzer spielen. Ich muss ehrlich sagen, das war schon irgendwie ein witziges Gefühl abends 4 frische Eier aus den Nestern zu fischen und die Küken in ihr Häuschen zu locken. 
  Lach... gerade fällt mir ein, dass Elli am Wochenende mich darin ja glatt ein wenig geschult hat.😉
Mittwoch bremste mich mein Kreislauf eindeutig und ich blieb noch einen weiteren Tag "zu Hause". Aber ich durfte spüren, wie es mir von Stunde zu Stunde besser ging und  einen wahren Liebesdienst erleben. U .- eine Freundin der Gastfamilie hier aus dem Ort- hatte mit der Weil mitbekommen, dass ich kränkel und schrieb, sie bringe gleich eine Suppe vorbei: 
                Zusätzlich gab es Bananen, salziges Knabberkram und eine riesige Cola und einen schönen Plausch mit respektvollem Abstand. Denn mit der Weile hat sich herausgestellt, dass ich scheinbar keine Lebensmittelvergiftung habe, sondern einfach einer fiesen Magendarmgrippe eingefangen habe, die hier in der Umgebung gerade rumgeht. 
Mittwoch war dann auch schon ein längerer Spaziergang mit Bella drin. Hier ein paar Schnappschüsse:


Dieser Baum steht hier im Garten
und die Früchte wachsen direkt am Stamm, sind leider noch 
nicht reif, Ob die das noch schaffen bevor ich abreise?




diese Pflanze mit diesen schönen Blüten wachsen hier wild


Was für ein Weitblick. Ich befürchte diese enormen Weiten werden mir fehlen.


Ehrlich gesagt, waren es trotz dem Trouble mit der Verdauung sehr schöne friedliche Tage, an denen auch noch die Sonne schien und ich mich irgendwie sehr gesegnet fühlte. Gott weiß halt genau, was ich - ja was wir alle -  brauchen. Und manchmal muss ER uns dafür auch mal ausbremsen.

21.10 Donnerstag
Leider waren gleich 3 feste Mitglieder des Hungerhilfeteams heute verhindert. So kamen noch 2 Frauen vom AMB zusätzlich mit und schnell funktionierte alles, als wären wir ein eingespieltes Team. 


Seid dem ich den Trick mit dem Knoblauch schälen raus haben:  https://youtu.be/v0ey4aKp34A (es brauchte ein wenig Übung)  darf ich immer gleich die enormen Mengen von Knoblauch fertig machen. Und es ist wirklich zeitsparend, wenn auch bei den großen Mengen etwas klebrig.
Wir wurden mit allem gut fertig und rasch waren nach einer kleinen Andacht wieder an die 200 Portionen verteilt.
        Was gab es wohl?

Während wir kochten und Essen verteilten, wurde im großen Nebenraum schon das Nachmittagsprogramm vorbereitet:


Der Monat Oktober ist der sogenannte Rosa Monat in dem es um Aufklärung gegen Krebs, besonders unter Frauen geht. Diesen Donnerstag sollte es hier im Renascer ein Vortragsnachmittag geben zu denen viele Frauen gerade eingeladen wurden, und auch wir Frauen 
vom AMB Team teilnehmen sollten.  



Es gab auch eine kleine Verlosung in der Gott seinen Humor bewies: Ich bekam knallroten Nagellack und Lippenstift


Abends waren die Tochter meiner Gastfamilie und ich zum Essen bei U. eingeladen. Das war wie immer HERRlich. Und es gab eine Überraschung: Der Schlüssel vom T1, den ich diesen Tag hatte, brach ab. Ich war erstaunt wie ruhig ich blieb. U. lieh uns ihr altes Ersatzauto und so ging es heim. Schnell noch den AMB chef informiert und... 

Der wusste auch gleich eine Lösung. So wurden wir am Freitag dem 22.10 von jemanden auch Palmeira abgeholt und alles schien wieder zu flutschen. Es gab sogar einen Ersatzschlüssel für den T1.  
  Freitag war dann Großputz im alten AMB-Genäude angesagt. Denn ab Montag wollen 15 Amerikaner uns besuchen und helfen. Die brauchen auch Schlafplätze. Was da auf uns wartete, erforderte dann doch schon eine Menge tief durchatmen und anpacken. Aber irgendwie hat es - zumindest mir - auch immer wieder etwas Freude bereitet. Anfangs half wegen nötiger Reparaturen noch ein Kollege und sonst kämpften wir 4 Frauen uns tapfer durch.

Bei so einen Sondereinsatz darf man sich auch mit lecker Pizza belohnen.

Und trotzdem ich ziemlich k.o. war und über die Ausdauer und Power der Kollegen staunte, ging ich dann noch mit Bella spazieren und wurde mit diesen tollen Eindrücken belohnt:







Gestern  Samstag 23.10 war auch ein schöner Tag. Alles begann mit einem ruhigen Morgen und dann einen Ausflug nach Campo Lago mit der kürzlich erwähnten jungen Familie in ein schönes Churrasco-Restaurant.



Denn sie meinten, ohne so einen Besuch war ich nicht wirklich in Brasilien. Und es war wirklich schön. Die Gemeinschaft war sehr angenehm und das viele Fleisch sehr lecker. Anschließend bummelten wir recht entspannt durch die Stadt. Allerdings kann ich da nicht so mit Bildern diesen. Denn die Innenstadt war wirklich nicht schön. Lauter Geschäfte in funktionalen nicht schönen Häusern.

Heute Sonntag gab es einen schönen, für mich hier letzten Gottesdienst, in dem ich mich bei der Gemeinde bedankte und sie mich für meine Heimreise, mein Leben zu Hause und mein Arbeiten segneten. Danke Herr !!!


Und als ich zurückkam habe ich endlich mal ein wenig Wildnis erlebt:😂







Samstag, 23. Oktober 2021

Der Mensch denkt, Gott lenkt... eine mal ganz andere Erfahrung !

 Nun soll es weitergehen mit dem Update der letzten 2 Wochen:

Am 13.10 Mittwoch gab es neben dem Helfen bei der Briefbibelschule nichts Spannendes. Außer dass ich mich sehr gefreut habe, dass meine Vorbereitungen in der letzten Woche, als ich dort allein war,  wirklich erfolgreich war und die Kollegin, welche nun aus dem Urlaub zurück, ziemlich schnell sehr viel abarbeiten also schaffen konnte. Scheinbar sind mir auch nicht arg zu viele Fehler unterlaufen. Danke Herr !

Donnerstag den 14.10 war natürlich wieder helfen in der Suppenküche der Hungerhilfe angesagt und abends bei meiner Gastfamilie das mit der Weile regelmäßige Bibellesetreffen mit einer befreundeten Familie. Ich genieße diese Gemeinschaft und Austausch immer sehr.

Freitag den 15,10 nahm ich frei, noch nicht ahnend wie wichtig dies unbewusst in Vorbereitung auf ein sehr anderes Wochenende sein soll. Am Nachmittag besuchte ich noch eine junge deutsche Familie, die vor ein paar Wochen hier eingetrudelt ist, um auch 3-4 Monate beim AMB mit zuhelfen. Echt beeindruckend für mich sich mit 2 kleinen Kindern und einer schwangeren Ehefrau noch einmal loszumachen. Aber sie wissen, dass es in der jetzigen Familienkonstellation noch einmal möglich ist. (u.a. weil noch kein Kind in die Schule muss)


Es hatte an dem Freitag wirklich sehr viel geregnet und dann sehen die Sandstrassen auch schon mal so aus, mit kleinen Flüsschen 
















Und nun kommen wir endlich zu dem "Spannenden Wochenende"

Am 16.10 haben wir wieder Gottesdienst im Interior (ländliches Umland). Nur sollte ich dieses Mal im Interior bleiben und bei einer Familie 2 Nächte und somit fast 2 Tage verbringen.

Aber fange ich erstmal mit den 2 Gottesdiensten im Interior an: 
1) war in einer kleinen Kirche und alles lief recht ruhig ab, mit nicht ganz soviel Publikum 





        Wenn man dann bei Übergang vom Kinderprogramm in die Predigt interaktiv allen Besucher einbezieht, kann das dann so aussehen.

2) Bei dieser Gemeinde  


        








 war dann alles etwas anders, und viel lebendiger:
 2 Mädchen haben mit Erwachsenenunterstützung schon mal selber eine kleine Programmeinheit eingeübt:

eigentlich wollte ich Videos hochladen, aber sie waren zu groß






Bevor es dann nach diesem recht bunten Gottesdienst für mich zu einer neuen Herausforderung ging, gab es noch einen schönen Spaziergang:

















Und dann mit dem Auto noch ein paar Kilometer weiter. In welchen Orten wir uns vorher und ich mich nun befand, wusste und weiß ich nicht. 
 Aber wir stoppten nun vor dem Haus von ... nenne ich sie mal Elli. Sie lebt in ihrem Haus mit einem Sohn zusammen und zwei Kinder, deren Familien von unseren Patenschaftsprojekten unterstützt werden leben in mit der Weile eigenen Häusern mit auf dem Hof.
 Elli ist eine kleine ältere Frau und freute sich auf unseren Besuch. Zusammen essen wir ein kleines Abendbrot, mit dem sie uns freudig empfängt. Dann wird mir noch mal alles Gute gewünscht und vergewissert, dass es eine schöne wichtige Erfahrung wird und zack fahren alle meine Kollegin weg. Und ich bin mit Elli allein. Elli kann kein Deutsch ich so gut wie kein Portugiesisch. Ellis Haus ist auf dem ersten Blick wirklich gut sauber (im Verhältnis zu dem, was ich sonst so gesehen habe), ordentlich und sehr bunt. 



Ich sitze auf ihrem Sofa, schaue den eher sediert wirkenden, gut genährten, frisch rasierten Hund an - der wohl über die Jahre ein zweites Sofa als sein Eigentum erobert hat - und die vielen kleinen Dekogeschenke, Erinnerungen aus vergangenen Zeiten, Madonnenfiguren, Jesusbilder und viel mehr. Ich sitze auf dem Sofa und denke nur "Oh Gott, was soll ich hier? Es fühlt sich wie in einer komplett fremden Welt an, die irgendwie skurril scheint? Wie langsam wird die Zeit hier wohl vergehen?" 
Elli setzt sich zu mir aufs Sofa, strahlt mich an und erzählt mir was, scheint was zu fragen und ich kann nur mit den Schultern zucken. Ihr Strahlen verschwindet. Sie schaut verunsichert aus und scheint sich dasselbe zu fragen "Was soll ich nur mit der Frau hier auf meinem Sofa machen?" 

Dann kommt kurz ihre Tochter, erklärt mir, wie das mit dem Internet funktiert. Denn mobiles Netz gibt es hier draußen nicht, dafür Satelliten Wlan. Meine Rettung ! Endlich kann ich google und meine Übersetzungsapp nutzen, um irgendwie mit Elli zu kommunizieren. Elli lässt sich das Reinsprechen ins Handy erklären und geht es mutig an.  

 Nachdem die Tochter weg ist, spricht sie tapfer ins Handy welches mir dann übersetzt "Die Hühner müssen zu, wenn du dann tot bist können wir..." Ich bin mir ziemlich sicher, dass Elli mich nicht töten will und folge ihr gehorsam nach draußen. Sie hakt sich vertrauensvoll ein, mit Taschenlampe stapfen wir durch das Dunkel. Ich bin dabei spontan einseitig gefühlt  15 cm geschrumpft, denn da hat sich ja die kleine Elli eingehakt. Sie erzählt freudig, während wir von einer kleinen Hütte zur anderen gehen, um diese zu schließen - in denen jeweils eine Henne mit Küken sitzen- alles Mögliche. Ich vermute, es geht um die Hühner. Dabei weist sie mich liebevoll auf diverse Stolperfallen hin und nachdem wir auch die großen Ställe zugemacht wurden, gehts wieder ins Haus. 

 Nach einer  kurzen "was machen wir nun"-Pause wird nochmal Abendbrot gemacht, es ist mit der Weile 20:30 Uhr. Während ich den Reis kochen soll, schneidet sie dicke Wurststückchen in einen Topf und eine große Portion Schmalz kommt hinzu. Als ich sie scheinbar erschrockener, als mir bewusst war, ansah, zeigte sie auf das Handy. Sie sprach etwas rein, das Handy übersetzte:"wenn du kein Schmalz magst, kann ich mir auch ein Auge ausreißen und... " Dabei zeigte sie auf das Öl auf dem Tisch. Ah...!  In der Hoffnung, das das Handy mich richtig übersetzt, beruhige ich sie und  sage, dass ich mich freue mit ihr zusammen zu essen. 

Na ja  ich bin mir nicht so sicher, ob ich da so ehrlich war. Aber eine Freundin, der ich meine Not mangels der Sprache kurz vorher schrieb und um Gebet für die Gesamtsituation bat, erinnerte mich, dass ja die Liebe Gottes mit mir ist und diese Sprache versteht jeder auch ohne Sprache. 

Dieser Hinweis wurde mir dann die nächsten 40 Stunden immer wieder eine Hilfe. Mit Blick auf Gottes Liebe zu Elli und zu mir, manövrierte ich mich - oder besser Gott mich - dann doch recht gut durch die nächsten Stunden

Nach dem Essen durfte ich endlich ins Bett. Gott sei Dank habe ich Magentropfen und Co mit und betete, dass ich das mein Magen das mitmacht. Mein Bett war der Hammer: sauber, weich, groß und nach einem kurzen Dankgebet schlief ich tief und fest und lange. Elli schlief aber noch länger. So hatte ich noch 30 min um bei einem Tee und Bibel noch etwas Zeit allein mit Gott. Wie war ich dankbar dafür.

Als Elli auf war, ging es erstmal raus zu den Hühnern. Die müssen auch aus ihrem Bett und brauchen Fressen.


Und dann gab es Frühstück.

Elli bot alles auf, was sie hatte, um mich satt zu bekommen. Dabei fielen mir aber auch immer mehr Schwachpunkte bezüglich Hygiene auf. Das ließ mich um so mehr beten. Ja Elli gab sich wirklich Mühe, mir die ganzen folgenden Stunden so angenehm wie  möglich zu machen.  Aber mein Herz hatte große Schwierigkeiten. Die ganze Stimmung in diesem Haus fühlte sich wie gelähmt und zäh an. Irgendwie wie der sediert wirkende Hund auf dem Sofa. Ich wusste nicht, was ich hier tun kann. Innerlich war mir zum Heulen, ohne dass ich so recht beschreiben konnte wieso. Erleichtert, endlich was tun zu können, stürzte ich mich auf den Abwasch, der nun seit gestern Abend gut zugenommen hatte. Wie bekommt man nun all das fettige und klebrige Zeug mit kalten Wasser sauber?  Mit ausreichend Spüli klappte das eigener maßen zu Frieden stellend. 
 Ich wusste nicht einmal wo ich war und hatte kein Auto, um selber entscheiden, wann ich weg will ! 
Das ist natürlich auch eine spannende Erfahrung und sicher zu irgendwas nutze. Das half meinem Herzen aber in den Stunden hier recht wenig.
 Ab und an kam mal kurz  Besuch rein. Keine Ahnung, um was es ging, vielleicht um sich eine "Deutsche" anzusehen. Diesbezüglich wurde ich schon von meinem "Chef" etwas vorgewarnt.
Der Samstag tropfte dann genauso gemächlich wie der Regen vor sich hin. Mittag kochen mit einem Holzofen.



Die Küche füllt sich mit einem weniger angenehmen Geruch aus Feuer, angebrannten Schmalz, Fleisch und Knoblauch. Während des gemeinsamen Kaffeetrinkens ein paar Stunden später fängt mein Magen an zu kneifen. Oh nein, was geht da denn ab. Welches der Dinge, die ich heute aß, verträgt sich nicht mit dem Rest?  Und ich ahne, was nun auf mich zukommt. Aber dankbarer Weise habe ich ja eine kleine Notfallapotheke mit.

Der späte Nachmittag und Abend gestaltet sich dann etwas lebendiger. Ich frage nach einem Kartenspiel, ohne zu wissen, wie das Erklären von Spielen ohne Sprache funktionieren soll. Aber es funktionierte. Erst bringt Elli mir ein Spiel bei und dann ich ihr und irgendwie macht es uns beiden Freude. Elli scheint nicht genug zu bekommen und ich freue mich endlich irgendwie eine "Verbindung" zu ihr zu haben. Auch wenn diese durch häufige WC-Besuche meinerseits immer wieder unterbrochen wurde. 
Nach dem Spielen ging Elli allein die Hühner ins Bett bringen. Das gab mir die Möglichkeit, eine Kollegin anzurufen, um mir einen Tipp geben zu lassen, wie ich um das Abendbrot herum komme, ohne dass Elli beleidigt ist. Der Tipp funktionierte: Liebe Elli sei mir nicht böse, aber ich bin noch total satt. Ich möchte bitte nur einen Tee trinken aber weiter Gemeinschaft mit dir genießen. Oh Herr, bitte hilf, dass die Übersetzungsapp nun keinen Blödsinn macht.  Puh es scheint funktioniert zu haben. 

Mit der Weile scheint die Fehlerquote beim Übersetzen geringer und Elli spricht auch langsamer ins Handy. Nach dem Abendessen fragte mich Elli ganz direkt, wie mir das hier nun alles gefallen hat. Oh Herr hilf, dass ich meine persönlichen inneren Herzenskämpfe die vielen Stunden hier nicht in die Bewertung der Gesamtsituation reinziehe. Denn dafür kann Elli ja nichts. Und Gott half.  Nach anfänglich einleitende Höflichkeitsfloskeln konnte ich mich auf einmal mit wahren Herzen bei ihr bedanken, dass es spannend war ihr so ganz anderes Leben kennenzulernen, auch von meiner anfänglichen Unsicherheit usw. Elli strahlte knuffte mich und begann, natürlich alles mit Hilfe des Handys, ein wenig von ihrem Leben, von unserem lieben Jesus, den Tod von Mann und einem Sohn usw zu erzählen und wir fanden Anknüpfungspunkte. Es wurde gar etwas herzlich. Da ihre Wohnung nicht nur mit vielen Jesusbildern und einem großen Abendmahlwandbild bestückt war, sondern auch viele Marienfiguren - wo mich persönlich die schwarze Maria eher gruselte- und einen scheinbar heiligen Ritter, war ich mir nicht so ganz sicher, ob und wie sie das Evangelium versteht, bzw ihr Leben mit Gott so ausschaut. Auf einmal kam mir die Idee mit der "Share your faith"-App https://play.google.com/store/apps/details?id=com.howtoshareyourfaith.ShareYourFaith&hl=de
ihr auf portugiesisch nochmal das Evangelium zu erklären. 
 Und ich war beeindruckt: 
Sie ließ sich auf das ganze Programm ein, schaute sich die Animationen an, hörte zu laß die aufgezeigten Bibelverse und wirkte richtig lebendig. Mit "gracias Deus, gracias Jesus" klatschte sie in die Hände und strahlte. Sie stand auf verschwand, kam mit einem Schreibblock wieder und bat, das ich einen Brief an sie schreibe. Sie äußerte bestimmt, wer vom AMB ihn ihr dann übersetzen kann und dann kann sie ihn immer lesen.
 Klar, mache ich!
So setzte ich mich an den Küchentisch der voll mit dem Abendgeschirr und einen unangenehm riechenden Lappen war und schrieb, während ich (dank des Geruches) gegen die innere Übelkeit ankämpfte, betend einen Brief. Ich war danach selber erstaunt, was dabei schönes rauskam und wie Gott mir tatsächlich half, weg von meinen eigenen inneren Kämpfen und den körperlichen Unwohlsein mit seiner Liebe auf Elli zu schauen und auferbauliche Worte zu finden. Danke Herr !!!

Nach einer Dusche (welche auch ein Erlebnis für sich war), durfte ich endlich ins Bett. Schnell noch mein Abholservice von meinen körperlichen Zustand und meinem Wunsch informiert Montag  unbedingt vor dem Mittag abgeholt zu werden, da mir nur der Gedanke an erneut erwärmten Schmalz schon das Würgen bewirkt und mit diversen WC-Gängen dann doch recht erholsam geschlafen.

Am Montagmorgen informierte ich dann Elli, das ich schon vor dem Mittag abgholt werde. Was dann in ihren Gesicht ablief, wirkte wie ein Stich in meinem Herzen: die Entäuschung und Traurigkeit eines kleines Kindes schaute mich an und die Frau schien auf einmal noch älter. Sie wollte doch unbedingt ein besonderes Essen für meinen "Chef" Dann zuckte sie mit den Schultern, sagte mehr zu sich selbst: "Jesus wird es schon wissen!" holte tief Luft strahlte wieder und wir gingen los, die Hüner wecken.
Nach dem Frühstück spazierten wir über den Hof. Sie zeigte mir ihre eigene kleine Kapelle, den Fluß am Ende des Grundstückes wo einfache Bänke und Tische stehen. Es scheint ein öffentlicher Platz für Picknick, Grillen und Baden zu sein. Baden ? In diesem Fluß ! brrrr !!!  

Der Vormittag und das warten auf Abholung zog sich. Auch bei Elli schien die Luft raus zu sein. Mit der Weile kam eine Freundin, welche Elli scheinbar im Haushalt hilft. Und mir wurde nun auch der große Unterschied zwischen der sauber wirkenden Küche, als wir Samstag kamen, und dem was ich dann für Schwachpunkte erlebte, klar. Danke Gott das Elli diese helfende Freundin hat.
 Endlich kam meine Abholung. Schnell wurde der gestern geschriebenden Brief übersetzt und wir verabschiedeten uns mit einer herzlichen Umarmung und Ellis frölichen Einladung: " Wenn Du das nächste Mal kommts, musst Du 2 Monate bei mir wohnen!"....

"Ich will mit dir sein"...2.Mose3/12

                                                                       Ja, da bin ich wieder > DAHEIM  Jedoch gibt es noch einiges von de...