Dienstag, 17. August 2021

"...und stellt eine Hütte als Schattenspender in der Hitze des Tages und als Zuflucht vor Unwetter und Regen bereit..." Jes. 4,5

 Hagel in Parana - Südbrasilien

und leider sind die Hütten der Armen hier nicht von Gott, sondern von Menschenhand und oft mit dürftigem Material gebaut. So passierte es gestern, 16.08.2021, das im Umland von Palmeira viele Dächer der Hütten der Armen durch teils fast billiardkugelgroße Hagelkörner zerstört wurden;



Einige Patenfamilien kontaktierten gleich den AMB und wir konnten tatsächlich wenigstens 3 Familien helfen. So gibt es hier ein Super System, wenn Leute ihre alten Häuser oder Schuppen abreißen wollen, kontaktieren sie den AMB und bieten das gebrauchte Material als Spende an. Der AMB hilft dann beim "Abriss". So können die Armen kostenlos Material für ihre Häuser bekommen. Und so hatten wir gestern noch ein paar Dachplatten griffbereit und fuhren gleich nachmittags ins Umland, um diese zu verteilen. Von der Aktion kann ich vielleicht noch zu einem späteren Zeitpunkt Fotos posten.

Bei dieser Soforthilfeaktion hat mich besonders Frau M. sehr angerührt. Sie empfing uns, erschöpft vom vielen Wasser aus der Hütte wischen und immer noch aktiv dabei, mit einem Seufzen und dann leichten Lächeln: "Wir können dankbar sein. Wir müssen Gott nicht nur danken, wenn etwas gut läuft, auch wenn etwas mal richtig schlecht ist. Gott hat uns trotz allem bewahrt und ihr kommt jetzt mit Hilfe"
Während sie stolz ihren vor kurzem erst durch eine Spende erhaltenden Holzofen zeigt,
berichtet sie, wie schlimm es im Haus einer ihrer Töchter war, welche sich unter dem Tisch verstecken mussten, damit sie nicht von den Hagelkörnern, die das Dach zerstörten, erschlagen wurden. Frau M. erzählte von ihren 12 Kindern und wünschte, sie könnte uns ihren sagenumwobenen Kaffee anbieten. Aber unter den heutigen Umständen geht das nicht.  Dabei strahlt ihr Gesicht durch die Müdigkeit hindurch soviel Frieden und Liebe aus, das trotz der Armut und den Dreck um das Haus herum, ich mich für einen kurzen Moment gleich richtig zu Hause fühlte. (PS: Maria, falls Du diesen Post liest: Frau M. erinnerte mich sofort an Dich, und wie wohl man sich bei Dir fühlt)

Und wie beeindruckend Gott es doch immer wieder gestaltet, das neben eben dem sehen und erleben des Leides von anderen, er ganz nebenbei mir auch kleine und große Freuden schenkt. So sind wir diese Verteilertour mit einem älteren Toyota LKW gefahren. Seht selbst:


Schon allein das war eine unbezahlbare Erfahrung !!!

Vormittags, als draußen das Wetter noch sehr schlecht war, durfte ich in der Küche des AMB helfen. Seid Montag darf der AMB auch wieder das Kinderprogramm laufen lassen. Zwar kommen noch nicht so viele Kinder, wie vor Corona, da noch viele Eltern Angst haben. Aber es waren doch ein paar schon da. So musste etwas mehr Essen, als nur für die Mitarbeiter gekocht werden. Das sah dann ungefähr so aus:



Heute 17.08 Dienstag
heute lief es für mich etwas ruhiger, vormittags durfte ich bei einer Patenkindertour mit.


Hier wohnen wirklich Menschen, haben sich Hütten gebaut und für mich ähnelte das Ganze doch eher einem verwahrlosten Hühnerhof. In der einen Familie hat die 16 jährige Tochter, welcher eher wie 12 Jahre aussieht, einen ca. 1-jährigen Sohn, der älter ist, als der jüngste Sohn seiner Oma 

Ein deutscher Mitarbeiter reist bald wieder, mit seiner ganzen Familie, zurück in die Heimat nach Mitteldeutschland und verabschiedet sich nun so langsam von seinen ihm ans Herz gewachsenen betreuten Familien und Kinder. Er kam mit seiner Frau und Kindern vor ca. 21 Monaten hier her, um den AMB Seine Hilfe anzubieten. Der Abschied nun fällt ihm spürbar schwer.




dieser Raum war, als ich letzte Woche ankam voll mit solchen Lebensmittelpaketen, dies hier ist alles, was aktuell über ist

einer der Räume für die älteren Kinder / Jugendlichen, eine ehemalige Freiwillige hat die Wand so schön bemalt


Dies ist ein Raum für die kleinen Kinder, eigentlich gibt es hier viel Spielzeug und auch mehr Tische, aber die hiesigen Coronavorschriften lassen es und so steril und leer aussehen. Aber so kann wenigstens wieder etwas Programm angeboten werden.


Nachmittags durfte ich bei der postalischen "Bibelschule" helfen. Anfangs dachte ich, was für ein Quatsch, ich kann doch gar kein portugiesisch. Doch konnte die Mitarbeiterin dort Englisch. Also gab sie mir 3 Fragen von Schülern in die Hand, die ich auf Englisch beantworten soll, und sie übersetzt es. Das lief, glaube ich recht gut. Die Fragen waren spannend, mit Gebet, der Bibelapp und einigen Nachschlagen  in (z.B. in der Gotquetions app siehe > https://play.google.com/store/apps/details?id=com.gotquestions.gqandapp&hl=pt_BR&gl=US  gibt es auch als Internetseite https://www.gotquestions.org/Deutsch/suche.html ) als auch eigenem Wissen, konnte ich sie wohl recht gut beantworten und die Mitarbeiterin war zufrieden.


Zum Abschluß meines heutigen Berichtes noch ein Foto die wichtigsten Mitarbeiter, der immer Nachtdienst hat:


Ich hoffe, die, vor die er das Gelände beschützen sollen, wissen nicht, das er so putzig und harmlos aussieht. Aber na ja vielleicht ist er auch, wenn es drauf ankommt, ein Wolf im Schafspelz?

Gute Nacht !  21.45 Uhr in Brasilien (bei Euch 3 Uhr nachts)








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