Montag, 30. August 2021

" Der Herr ist mein Hirte und mir wird nichts mangeln" Ps.23 (und siehe Schäfchenbild)

 
Da mich schon einige via Whatsapp fragten, wie das denn so mit den Patenschaften läuft, möchte ich heute schon mal eine Art der Patenschaft genauer vorstellen

                                         
                                               Autodeko mit wahrer tröstlicher Aussage

  Die Kinderpatenschaft
"... Ziel der Kinderpatenschaft ist es, armen Kindern ein Leben zu ermöglichen, in dem sie unter menschlichen Bedingungen aufwachsen und eine Schule besuchen können, um sich auf die Zukunft vorzubereiten. Damit sie dann ohne zusätzliche Hilfe zu leben und ihre zukünftigen Familien zu selbständig versorgen können…
…In den meisten Fällen ist die Armut in diesen Familien so groß, dass die Hilfe am Anfang durch monatliche Lebensmittelpakete geleistet wird. Je nach Entwicklung der Familiensituation und den verfügbaren Ressourcen wird die Familie in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Wohnen unterstützt. Dabei werden nicht nur die Kinder gefördert, sondern ihre ganze Familie wird einbezogen. Sie erhalten die Möglichkeit, Kurse zu belegen oder an anderen Projekten teilzunehmen, die eine Einkommensmöglichkeit bieten können. Aber das geht nicht ohne Schwierigkeiten. Es ist wichtig zu beachten, dass wir mit Familien mit schlechter Mentalität arbeiten.
Schlechte Ernährung, Krankheiten oder Tragödien haben ihnen die Initiative genommen, ein eigenes Leben zu führen …
…Um Pünktlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Ordnung zu fördern, erhält jede Mutter eines Patenkinds einen Wegweiser mit einigen Regeln zu Ordnung, regelmäßigen Schulbesuch und dortige aktive Teilnahme. Ein sehr wichtiger Teil unserer Arbeit ist die Unterweisung in Gottes Wort. Wir konnten oft beobachten, wie eine Änderung der Einstellung und ein Leben mit Gott ganze Familien und sehr schlimme Situationen verändern kann.
 Es gibt die sogenannten Familien-, Vater- und Muttertreffen, Kinderstunden und Veranstaltungen für Jugendliche. Die Hausbesuche (wir streben diese alle 2 Monate an)sind ein sehr wichtiger Bestandteil. Hier ergibt sich oft die Gelegenheit, vor allem pastorale Gespräche zu führen, zu beten und Ratschläge zu erteilen.
 Zu den regelmäßigen Lebensmittelpaketen werden die Kinder mit Schulausrüstung und 
1-mal im Jahr mit Sportschuhen ausgestattet. Sportschuhe gibt es immer zum Geburtstag, da sonst viele der Kinder auch im Winter nur mit Flipflops laufen müssen. Auch wird versucht eine Art „Sparkonto“ anzulegen, für das Geld, was nach der hier erwähnten Grundversorgung monatlich übrig bleibt. Hiervon können dann eventl. notwendige Dinge wie Möbel, Windeln, besonders gesundheitliche Maßnahmen finanziert oder zu mindestens mit unterstützt werden.
 Die dazu nötige Papierarbeit wird im Hauptbüro des AMB mit einigen fleißigen Mitarbeitern gemeistert. ..." (Quelle: teils Auszüge aus einem Jubiläumsschreiben des AMB + eigenen Beobachtungen)

 Eigener Gedanken
  Ich weiß, viele wollen immer das 100 % der Spenden beim Kind ankommen! Hier vor Ort wird mir aber klar, das dies gar nicht funktionieren kann. Denn wenn ihr lest, was alles geleistet wird, erkennt man schon, das da doch einige Menschen und Arbeit dahinterstecken die Kosten verursachen und die erst auf dem zweiten Blick direkt am Kind ankommt. Ich kann euch aber vergewissern, das die Nebenkosten (Lohn, Arbeitsmaterial, Miete, Gebühren für…) so gering wie möglich gehalten werde.

Wie kann man so eine Kinderpatenschaft übernehmen?

 Auf der Seite des FCM kann man zum einen nochmal nachlesen was wie läuft 


und nimmt dann mit dem FCM via Mail oder Anruf direkt Kontakt auf.
Der FCM arbeitet eng und unterstützend mit dem AMB zusammen. Laut meinen Infos kostet eine Kinderpatenschaft 35 Euro im Monat und geht bis zur Beendigung der Schulzeit. Jedem steht dann frei, ob er sein "Patenkind" dann auch noch in der Berufsausbildung oder so unterstützen will.


So nichts dazwischen kommt, werde ich in den nächsten Tagen die Familienpatenschaft näher vorstellen.

Euch eine angenehme Woche noch !


Ach ja heute 30.08.2021 ist ja wieder Montag, 
das bedeute ja, dass ich "Küchendienst" habe und neben vielen Abwaschen (Ohne Spülmaschine und mit kalten Wasser) , Bohnen sortieren (wirklich auslesen wie Aschenputtel) und anderen anfallenden Arbeiten war ja auch wieder Kuchenbacken für die Mitarbeiter dran (wir trinken immer zusammen Kaffee.)





                                                     



Und auch diesmal hat alles, trotz veränderten Zutaten alles perfekt geklappt. 

                       

                                                                                   Wow Danke Herr! 




Eindrücke von einem kleine Mittagspausenspaziergang:


                                                     der wohl vorbildlichste Parkplatz den ich hier je sah
                                                                                         
       

                                                             

Donnerstag, 26. August 2021

"Dienet dem HERRN mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!" Psalm 100,2

... und mit diesen  Gedanken ging es dann Montag, den 23. August  in die neue Woche. Denn auch, wenn es nach Außen aussieht, als diene oder helfe ich hier zusammen mit dem Team Menschen, denen es noch schlechter geht. steckt in Wirklichkeit  doch viel mehr dahinter. Und die meisten, die das lesen, wissen auch, was in all dem, weswegen ich diese Reise angetreten habe, neben den Wunsch, mal länger von der Arbeit weg zu sein, meine Hauptmotivation war und ist > Gott dienen, in denen ich mal Menschen auf einer anderen Art - als in meinem deutschen Alltag - diene. Und das Geniale ist, dass man, während man diese ganzen Blogeinträge so liest wahrscheinlich immer die offensichtlich Bedürftigen im Blick hat und dabei nicht unbedingt bemerkt, dass ich, ja wir als Team uns auch untereinander dienen.
"Gott hat euch zur Freiheit berufen, meine Brüder und Schwestern! Aber missbraucht eure Freiheit nicht als Freibrief zur Befriedigung eurer selbstsüchtigen Wünsche, sondern dient einander in Liebe" Gal.5/13
So kann ich von diesem Montag nicht viel Aufregendes erzählen. Ich hatte Dienst in der Küche des Haupthauses des AMB und freute mich, dass es trotz den Sprachbarrieren schon um vieles besser ging, unter anderem weil mir die Arbeitsabläufe schon bekannter sind und ich dadurch auch schon besser Schlussfolgerungen für die nächsten Schritte schließen kann. Also in gewisser Weise schon selbständiger bin .
Ach da weswegen eigentlich diese ganze " Dienengeschichte" ? 
Eine der Küchenchefin bat mich Kuchen für das Team zu backen. Und Montag war nun die "Feuerprobe" und das gestaltet sich nicht ganz so einfach, denn selbst die einfachsten und preiswertesten deutschen Kuchenrezepte sind hier aus Kostengründen eine Herausforderung. So habe ich mich Gottvertrauen an das Austauschen und weglassen von Zutaten gewagt und... der Kuchen ist was geworden und war ratz fatz aufgegessen. Deswegen hier auch kein Beweisfoto (wer doch noch geschafft hat, ein Foto zu schießen möge es mir senden)

24+ 25 August
Ich durfte bei dem Briefbibelkurs mithelfen.
Der funktioniert wie folgt: Leute, die an diesem Kurs teilnehmen wollen, nehmen über einen Voucher oder direkte Anfrage teil. Sie bekommen dann ihren ersten Brief mit einer Einleitung und der ersten Lektion, inklusiv Fragen. Dies senden sie dann ausgearbeitet zurück, bekommen diese korrigiert und zusammen mit der nächsten Lektion zurückgesandtDann kann der Tisch der bearbeitenden Kollegin mal so aussehen:


Anfangs war mir nicht klar, wie ich da ohne Portugiesisch helfen kann. Aber zum einen kann die Mitarbeiterin Englisch, zum andern gut erklären und Dinge sortieren, stempel usw geht auch ohne Sprachkenntnisse. Die grüßte Arbeit, also zumindest fürs Gehirn, machen jedoch die Fragen, die oft noch von den Teilnehmern kommen. Aber da schrieb ich ja schon drüber. An diesen zwei Tagen durfte ich beim Beantworten von 6 kniffligen Fragen helfen und Gott zeigt mir mal wieder, wie dankbar ich unter anderen auch für meine Heimatgemeinde, die Arche Hamburg  https://www.arche-gemeinde.de/ sein kann, in der ich so eine gute Lehre verständlich erklärt bekomme und wir uns auch durch Hauskreise und den privaten Beziehungen uns auch so gut gegenseitig im "Wachsen und Verstehen" helfen.
Hatte ich eigentlich geschrieben, dass ca. 80 Prozent aller Bibelkurteilnehmer im Gefängnis sitzen?  Anhand der Fragen kann man auch erkennen, wie ernst Ihnen die Sache mit Jesus und Bibelverstehen es dem ein oder anderen schon ist.  Schon schräg, da müssen manche erst ins Gefängnis, um wirklich freizuwerden. : Jesaja 42:7 "daß du sollst öffnen die Augen der Blinden und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen, und die da sitzen in Finsternis, aus dem Kerker."

Gestern Nachmittag durfte ich dann noch mit zur Schwangerenbetreuung:
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Diese findet hier in Witmarum im Gesundheitszentrum (zu diesem System schreibe ich hoffentlich später nochmal) statt. Schwangere Frauen werden hier mit viel Geduld und warmherziger Zuwendung eingeladen um sich unter anderen Vorträge über alle möglichen Themen zur Schwangerschaft und danach anhören zu können. Gestern war das Thema "Stillen" Aber auch Gespräche zu Fragen und Zweifel werden angeboten. Oft gibt es noch einen kleinen Snack und Zeit für einen Plausch untereinander. Das Ganze wird aber auch noch mit gemeinsamem Gebet und einem Bibelwort begleitet. Viele Frauen in Brasilien sind schlecht "angeleitet" durch ihre Mütter oder bekommen ungeplant ein Kind. Da ist so eine Betreuung besonders wichtig.  Klasse, das auch da der AMB helfen darf und ganz nebenbei Gottes Samen streuen kann.
                                                                                  

Heute 26.August
half ich wieder im Renacer bei der Hungerhilfe ähnlich der deutschen Suppenküche
Alle Helfer kommen freiwillig und opfern ihre Zeit, dafür dürfen sie selber kostenlos mitessen. Als wir später eine der Mitarbeiterin in einem wirklich mit Bruchbuden zugepflasterten Armenviertel heimbrachten, war ich geschockt. Ich will ja nicht überdramatisieren, aber es könnte gut sein, das diese Frau auch durch das Kochen bei uns oft die einzige warme Mahlzeit für sich und ihre Familie bekommt in der Woche und sie war so fröhlich und sang oft mit einer sehr schönen Stimme mit dem Radio mit, während sie ihre Kelle durch die riesigen Töpfe schwang.  

                                      
                                      die ersten hungrigen sind schon da
    geduldig wird der Kurzandacht gelauscht, während die Shchlange der Bedürftigen wächst. Wenn das auf den Fotos manchmal nach gar nicht so vielen Leuten aussieht, bedenkt bitte, das auch wir hier die Coronaregeln (Abstand und so) einhalten müssen
                    
Heute gibt es für die Familie noch eine Extraportion schwarze Bohnen als Vorrat mit
Das diese ganze Suppenküchengeschichte mit soviel Plastikabfall verbunden ist, schmeckt keinem der Mithelfer. Jedoch wissen wir, aufgrund der Coronabeschränkungen aktuell keine andere Lösung. 


Hier noch ein paar Schnappschüsse der letzten Tage:
                           



                                         






Mittwoch, 25. August 2021

"Es herrschte große Freude in der Stadt" Apo. 8/8

Samstag 21.August

Heute fuhren meine Gastmutter, ihre Tochter und ich in die große Stadt Curitiba. Ich weiß nicht, ob die Freude in der ganzen Stadt groß war, jedoch freute die Tochter und ich uns sehr auf (und während des)diesen Ausflug Okay, ich weiß nicht, wie groß die Stadt wirklich ist, aber immerhin ist sie die Hauptstadt des "Bundeslandes" Parana und gegenüber zu Palmeira fühlte ich mich in den ersten Minuten etwas reiz überflutet. 
bei dieser Einfahrt in die Stadt könnt  Ihr dezent erahnen, was ich mit Reizüberflutung meine (Ihr braucht ja nur mit den Fotos der vorangegangenen Post zu vergleichen)

  dies ist die Einfahrt zu einem großen, wirklich großen Shoppingcenter

 Nachdem wir dann dort im Shoppingcenter ein wenig Geld gelassen hatten, fuhren wir zu einem anderen Center, in dem ich voll großzügig 😉 uns alle zum Essen einlud.


Brasilianisches "nach Gewicht bezahlen und essen". Da es zum Glück nicht um unser Körpergewicht ging, sondern um das Gewicht auf dem Teller, war es nicht wirklich ein großes Opfer. Also für deutsche Verhältnisse. Der gesamte Preis bewegte sich im Preis von einem Essen für  1 Person in Deutschland. Brasilianer nehmen die Preise jedoch anders wahr.


Dann wurde ich auf das tolle Bussystem aufmerksam gemacht. Es gibt fast in der ganzen Stadt nur Spuren für den Bus. Die Busse sind enorm lang, haben teils bis zu 3 "Gelenken" und docken an sehr speziellen Wartehäusern an, die eher einer Glasröhre ähneln, in welcher man auch schon das Ticket kauft.

                            

                            Wir aßen noch ein lecker Eis, das es so nur in Brasilien gibt 


und fuhren danach in einen der großen Parks Curitibas 

diese Skyline sieht ja von weitem gar nicht so schlecht aus

das erste Mal frisches Kokoswasser getrunken, dagegen ist das Zeug, was man in Germany in Flaschen kaufen kann wirklich eine Beleidigung



Habe leider vergessen wie diese possierlichen, meerschweinchenähnlichem Tiere  heißen. Sie sind ca schäferhundgroß aber viel schwerer 


Es war sehr beeindruckend, der Park ist riesig, es waren irre viele Menschen unterwegs, und trotzdem war es seh friedlich und erholsam. Um dem See gibt es 3 betonierte Spuren: 1 für Skater und Radfahrer, 1 für Jogger und 1 für die normalen Spaziergänger. Das ist wirklich sehr praktisch.

mein neues Auto ? 


Dann waren wir kurz in einem großen Supermark
Topinambur 
Maniok
keine Ahnung
eine kleine Avocado
 

22. August Sonntag

Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin.…Psalm 104:33,34

... und das macht am meisten in der Gemeinschaft Spaß. Um die Kultur ein wenig mehr kennenzulernen, ging ich diesen Sonntag in eine portugiesische Gemeinde hier in Witmarsum und habe mich da wirklich sehr wohlgefühlt, wenn auch nicht arg so viele Leute da waren, trotzdem ich wenig verstand. 

                                             Jesus unsere Hoffnung
                ich bin kein Sklave der Sünde mehr, (denn)ich bin Gottes Kind

Nach einer erneuten Einladung zu einem Churrasqueira, diesmal bei einer Kollegin, verlief dann der Tag recht ruhig mit einem kleinen frühabendlichen Spaziergang



   


Danke Gott für diese schöne, abwechslungsreiche und doch erholsame Wochenende 


Freitag, 20. August 2021

"...Dann wird der Friede Gottes, der höher ist als aller Verstand, eure Herzen und euer ganzes Denken in Christus Jesus bewahren" Phil.4:7

 ... und genau dies durfte ich die letzten Tage wieder einmal erleben.

 Gott half mir mein Anliegen >  aktuell war es ja der Koffer, "... auf ihn zu werfen..." Phil.4:6 und es auch dort zu lassen. Ich hatte eine solche Ruhe darüber, lieh mir ein paar Sachen aus der Kleiderkammer vom AMB aus und fand es mit der Weile auch gar nicht schlimm, wenn er gar nicht mehr kommt. Denn mir fiel auf, das bis auf ein wichtiges Medikament ich nichts wirklich brauche aus dem Koffer. So rasch lernte ich mit dem wenigen klarzukommen. Okay, das ich die Waschmaschine meiner Gastfamilie nutzen durfte, half enorm. Heute - Freitag - kam der Koffer dann endlich und wie es einige über Whatsappstatus mitbekamen, wurde er unterwegs geöffnet und 2-3 Dinge fehlen, auch ist er leicht beschädigt, jedoch noch nutzbar. Ich werde mich am Wochenenden dann mal erneut durch das etwas komplizierte Beschwerdemanagement der Fluggesellschaft  kämpfen und bin gespannt, was rauskommt. Bisher habe sie sich ja auch mein Nachfragen ect. sehr vorsichtig und wortkarg reagiert.



" Sehnsüchtiges"Ausschau halten (während des Abwasches) nach dem Kofferkurier


So nun aber ein Rückblick auf den zweiten Teil der Woche:

18. August -Mittwoch

"...Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen;..." Mat.19/14

Heute durfte ich wieder zum Renacer. Das ist der Ort, wo ich  letzten Donnerstag bei der Hungerhilfe mitwirken konnte. Heute sollte ich mir die Arbeit mit den Kindern ansehen und zwischenzeitlich in der Küche helfen. 

Um ein wenig die Arbeit mit den Kindern im Renacer zu verstehen, könnt ihr selber hier nachlesen          https://www.missaoamb.org/rede-jovem    Genauer sieht es unter anderem so aus: das des Vormittags und Nachmittags unterschiedlichen Kindergruppen (je vor oder nach der Schule)kommen und mit unterschiedlichen Aktivitäten, die immer einen pädagogischen Hintergrund haben, beschäftigt, aber auch mit biblischen Inhalten genährt werden. Je nachdem, ob sie Vormittags oder Nachmittags kommen, gibt es ein kleines Frühstück, ein warmes Essen und einen Snack zum Kaffee. Ein ziemlich ähnliches Programm wird auch im Haupthaus des AMB angeboten. 

Nun durfte ich Mittwoch 2 solche Gruppen beobachten bzw. begleiten. Und besonders in der Morgengruppe schnürte es mir die Kehle zu. Ich musste fast durchgehend beten, damit mir nicht die Tränen kommen. Diese Kinder wirkten teils so müde, traurig, fast resignierend. Ober flächig wusste ich, das alle die hier sind ein schlimmes zu Hause haben. Was mir aber aus den Augen und der unausgesprochenen Stimmung entgegenkam, war kaum zu ertragen. 

         die ersten Kinder kommen morgens ins Renacer, das Tor ist immer fest verschlossen

Später erfuhr ich ein wenig mehr. Da ist M. Sein Vater wurde vor seinen Augen ermordet, seine Mutter ist irgendwie verschwunden. Seine "Adoptivfamilie" hat ihn so schlecht behandelt, das er immer wieder weglief. Nun lebt er im AMB zugehörigen Kinderheim und wird dort wohl bis er 18 ist bleiben. Dann sind da die Mädchen S. und U. die Tante und Nichte sind mit  max 2 Jahre Altersunterschied  und, und, und... Statistisch wurde errechnet, das 8 von 10 Kindern in Brasilien vernachlässigt werde, Gewalterfahrungen in der Familie und Umfeld haben, bis hin zu mehrfachen Vergewaltigungen erleben. ...

Trotz diesem erdrückenden Eindruck, konnte ich mit erleben, wie fast alle Kinder durch das Basteln und Ratespielen von Stunde zu Stunde entspannter und etwas unbefangener wurden, als würde die Lasten ihres Zuhauses ein wenig von  der Seele rutschen. Das war sehr schön und machte mir deutlich, das, auch wenn es wirkt als wäre die Arbeit fast wie ein Tropfen auf den heißen Stein, doch diese täglich Tropfen sehr wichtig für die Kinder sehrwichtig sind.  > Übrigens es gibt kaum Pädagogen, Psychologen usw in Brasilien, erst recht nicht für die untere Schicht. Wenn überhaupt, wird mit Medikamenten ohne System gearbeitet.

Und bedenkt, diese Arbeit durfte wegen Corona 1,5 Jahre nicht gemacht werden !!!

Der Nachmittagstrupp war dann schon etwas entspannter, die Kinder ein paar Jahre jünger. Sie ließen sich schnell auf das Angebot ein und es war beeindruckend, wie z.B. P. ,der Anfangs wirkte, als hätte er keine Lust und ist ihm das alles zu doof, sich zunehmend mehr in seinen Arbeiten zu verlieren schien immer neue Ideen hatte und zum Schluss ein kleines Kunstwerk fertig hatte.




19. August Donnerstag

Heute ist mal alles etwas anders. Ich kann  später aufstehen, da ich mit Hilda gleich von Witmarsum eine Tour zu Patenkindern begleite, es werden Lebensmittelpakete verteilt oder einfach mal ein seelsorgerliches Gespräch geführt. Auch eine Umarmung (mit Maske) ist mal dabei. Mir wird immer wieder berichtet, wie wichtig hier für die Menschen eine Umarmung ist. Die Brasilianer sind da ja doch mehr körperlich in ihren Kontakten und leiden - wahrscheinlich um vieles mehr als wir Deutschen (insb. Norddeutschen) unter diesen ganzen Distanzregeln, halten sich aber meist brav dran.


Mittags gab es kurz eine Besprechung mit Martin. Nun habe ich einen eigenen Maßen festen Plan für die nächsten Wochen: 
  
Hier könnte man denken, ich habe Donnerstag Nachmittag frei. Dem ist nicht so, ich darf dann noch D. bei der Kinder und Jugendbetreuung helfen.  Freitag Nachmittag darf ich dann ca. alle 2 Woche wirklich freinehmen (sonst Überstunden) oder helfen, wo ich gerade gebraucht werde.  Die Zeiten gehen übrigens von 7 bis 17.30 Uhr mit 1 h Mittagspause und 2-mal je 10-15 min Kaffeepause. Freitags dürfen wir 1 h früher heim. um 7 beginnen wir immer mit einer kleinen Andacht (jeder ist mal dran) Gebet und Tagesprogramm bespreche 

Ansonsten war heute alles etwas anders: nachmittags gibt es eine Teamsitzung die mich - trotzdem ich nicht alles übersetzt bekam - sehr beeindruckte, dann wurde ein Freiwilliger, der fast 2 Jahre zusammen mit Frau und Kindern hier lebte und half  verabschiedet und ein wenig das 33-jährige Bestehen des AMB gefeiert: siehe hier >  https://youtu.be/2t20UfzIttE
             
                                             


20. August - Freitag

Ja wie zum Anfang gelesen war das heutige Highlight: das Ankommen des Koffers 
ansonsten durfte ich heute noch einmal in der Küche helfen. Hier gibt es keine Spülmaschine, aber viel Geschirr. Es gibt kein heißes Wasser aus der Leitung, aber einen großen Topf auf  dem Herd. Und: es wird überwiegend mit Glyzerinseife abgewaschen. Ansonsten habe ich heute meinen Rekord im Knoblauch schälen erreicht, "gefühlt" habe ich für einen Monat im Voraus gearbeitet. Jedoch wird das alles sicher nächste Woche verarbeitet.


Heute Nachmittag durfte ich frei machen und  war dann etwas in Palmeira bummeln, ich weiß gar nicht so recht wie ich diese Stadt beschreiben soll. Sie ist dreckig, scheinbar überwiegen arm, verkehrstechnisch laut und irgendwie doch ruhig, sprich keine Hektik


                                                             Müllentsorgung Vorbildlich







                                                             AMB Hauptgebäude 


                                                           immer noch Stadt


                                                       Post

                                                        der Plaza

                                                        ?






Nachdem ich mich auf dem Rückweg dann doch um 10 min verlaufen habe, war ich froh wieder rein zukommen. Es war zwar nicht so ganz mega doll heiß, aber die Sonne brennt wirklich ganz anders als in Deutschland. Das tat manchmal richtig ein wenig weh.
Aber ich brauche endlich nicht mehr frieren. Danke Herr











"Ich will mit dir sein"...2.Mose3/12

                                                                       Ja, da bin ich wieder > DAHEIM  Jedoch gibt es noch einiges von de...